Jutta V.

Ich wurde zur Alexander-Methode auf Grund von für mich nicht lösbaren Verspannungen beim Klavierspielen in der linken Hand geführt. Tatsächlich war ich schon länger auf der Suche nach einer Hilfe, aber das Befragen von Fachlauten (Musikern) hat mir nichts genützt. Mittlerweile hatten sich in mir Phantasien über mögliche physische Folgen von Unfällen aus meiner Vergangenheit manifestiert, einschließlich des immer stärker werdenden Glaubens, daß das Problem wahrscheinlich unlösbar ist und ich daher nie mit Leichtigkeit spielen könne. So hatte sich auch die Freude am Spielen langsam zurückgezogen. Mein Ärger über mich griff auch auf den Lehrer über und die Klavierstunden wurden für beide eine permanente Anspannung (Stress). Dann sah ich auf einmal die Broschüre von Jeans und Reginas Studio und entschloß mich spontan den Kontakt zu suchen. Ich nahm dann eine Zeitlang bei Jean Unterricht und auch bei Regina (insgesamt ca. 25 Stunden), weil ich den Unterricht von beiden kennen lernen wollte. Sie sind beide großartige Lehrer, sehr sanft und liebevoll. Generell kann ich sagen, daß ich nun meinen Körper viel bewußter wahrnehme als früher, d.h., die Verspannungen bemerke und auch das Bedürfnis nach Entspannung, nach Pausen, wahrnehme. Daher habe ich angefangen, die Übung (das Hinlegen) regelmäßig in meinen Alltag einzubauen. Speziell nach den Fingerübungen am Anfang meiner Klavierpraxis finde ich sie besonders hilfreich. Sie beginnt aber auch immer mehr in meinen ganzen Alltag einzugreifen, beim Stehen an Bushaltestellen, beim Sitzen in Warteräumen, etc. Die Alexandermethode hat mich gelehrt mit meinem Körper achtsamer umzugehen, ihn nicht mit negativen Urteilen und ärgerlichen, gewaltsamen Eingriffen gegen Verspannungen noch mehr „in die Enge“ zu treiben, sondern ihn sein zu lassen, ihm Zeit und Ruhe zu geben. Ich durfte auch erkennen, daß meine linke Hand und der Arm vollkommen normal funktionieren, und daß er gesund und alles in Ordnung ist. Muster hatten die Verspannungen bewirkt. Beim Spielen habe ich manchmal eine spielerische Leichtigkeit bemerkt, die mich überrascht und gefreut hat. Ich bin mir sicher, daß mein Körper durch meine Aufmerksamkeit die neuen Wege zu gehen begonnen hat, die er in den Stunden gelernt hat und daß sich durch meine geduldige, liebevolle Einstellung noch Ungeahntes zeigen wird, denn die Offenheit des „Raumes“ scheint grenzenlos zu sein.

Jutta V. [Studentin von Jean Fischer und Regina Stratil, Graz]


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